Außergewöhnliche Zeiten!
Liebe Gäste, Freundinnen und Freunde des Klosters und Bildungshauses St. Martin, Bernried!
Ja, wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Zeit. Fast alles ist anders, wie gewohnt.
Doch etwas ist unverändert das lebendige Wort Gottes, das täglich zu uns sprechen möchte.
Mit dem gestrigen Palmsonntag haben wir uns mit Jesus auf den Weg in diese Karwoche gemacht. Sie gipfelt in der dreitägigen Feier des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi.
Heute, am Montag hören wir das Evangelium von einer Frau, die mutig auf Jesus zugeht und ihm ihr kostbarstes schenkt, in dem sie ihn salbte. Ich blicke dabei auf das Matthäus Evangelium Kapitel 26, Verse 6-13 der Einheitsübersetzung.
Über diese Frau haben sich seine Jünger ereifert. Sie warfen ihr Verschwendung vor, „dieses Öl hätte man für teures Geld verkaufen können und den Armen geben können“. Doch Jesus bemerkt ihren Unwillen und sagt: „Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“ „Die Armen habt ihr immer, doch mich habt ihr nicht immer.“ „Amen, ich sage euch: Auf der ganzen Welt, wo dieses Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis.“
Ja, die Frau tut, was sie kann für Jesus. Sie tut es jetzt, weil sie es später nicht mehr tun kann. Sie ist mutig, sie tut etwas um jetzt an seiner Seite zu sein.
Wir erinnern uns in diesen Tagen an Jesus, an sein Leiden und Sterben und auch an seine Leidenschaft für die, die ihn brauchten. Er war an ihrer Seite und blieb an der Seite der Leidenden und Suchenden. Er war an ihrer Seite und blieb konsequent an ihrer Seite, er ließ sich nicht für menschenferne oder gar vernichtende Interessen einspannen.
Er war ein Liebender und diese Liebe gilt uns! – allen Menschen!
Durch die Frau, die ihn salbt hat Jesus selbst etwas von dieser Liebe erfahren. Sie hat etwas
Kostbares an ihm verschwendet. Sie war an seiner Seite als er es brauchte, mit Mut, und mit Phantasie und mit Leidenschaft. Sie erinnert uns daran wie kostbar die Liebe ist und sie sagt, verschwendet sie, überschüttet euch damit, verschenkt sie.
Wie gut tut es auch für einander zu beten. Vielleicht auch mit den Worten, „Du, ich denk an Dich und bete für Dich in Deinen Anliegen“.
Lassen Sie uns besonders in der jetzigen Zeit kreativ und phantasievoll sein und schenken wir den Menschen, die uns heute brauchen Zuwendung und Unterstützung. Natürlich im Rahmen des Social Distancing.
Bleiben Sie gesund!
Segensreichen Wünsche für die Kartage von
Ihren Bernrieder Schwestern und das Mitarbeiterteam vom Bildungshaus St. Martin Bernried